Topic: Planung
Die Lättere soll nach dem Willen des Gemeindeparlaments (GGR) überbaut werden. Tatsächlich scheint das Gebiet am Rande der Rütti gut geeignet für eine Wohnsiedlung, ist es doch optimal durch den öffentlichen Verkehr erschlossen und liegt auch zentral im unteren Dorfkern. Leider ist die Gemeinde mit dem vorgeschlagenen Überbauungsprojekt drauf und dran, gute Chancen zu verpassen, nämlich beim Energiesparen und beim Verkehr. Die Grüne Freie Liste GFL Zollikofen erwartet von der Gemeinde eine Nachbesserung und macht davon ihre definitive Stellungnahme zur geplanten Einzonung des Lättere-Areals abhängig.
Als Energiestadt vorbildlich bauen
Nicht erst heute unter dem Eindruck der Weltklimakonferenz wissen wir, dass mit der Energie haushälterisch umgegangen und der CO2-Ausstoss minimiert werden soll. In der Energiestadt Zollikofen, die soeben vom Kanton für ihre Anstrengungen im Bereich Minergie erneut ausgezeichnet worden ist, steht dieses Projekt aber quer da: Es lässt keine Lagerung von erneuerbaren Brennstoffen wie Holzschnitzel oder Pellets zu und droht zur Energieschleuder zu werden, weil die Erdgeschosse als offene Autoeinstellhallen genutzt werden sollen. Selbst die offizielle Wettbewerbsjury spricht von "unnötiger Schwächung" der Isolation und der Wärmeerzeugung.
Warum nicht eine autofreie Siedlung?
Mit der optimalen Lage für den öffentlichen Verkehr wie auch für den Fuss- und Veloverkehr ist die Überbauung für eine autofreie Siedlung geradezu geschaffen. Dazu könnte auf die vorgesehenen Garagen im Parterre verzichtet und Raum zum Leben geschaffen werden. In einer Studie zeigten sich über die Hälfte der Befragten in der Region Bern interessiert an einer nachhaltigen Wohnform ohne eigenes Auto. Die GFL erwartet, dass die Gemeinde hier ein Zeichen setzt und eine zumindest teilweise autofreie Siedlung realisiert.
Christoph Merkli, Mitglied des GGR
und Kandidat der Grünen Mittelland-Nord für die Grossratswahlen